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Kaffee vs Espresso worin liegt der Unterschied | Röstung | Mahlgrad | Zubereitung | Koffein

Inhaltsverzeichnis

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kaffee und Espresso?

 

Grundsätzlich stammen sowohl Kaffee als auch Espresso von ein und derselben Kaffeepflanze. Somit ist die Grundressource der beiden Mischungen dieselbe. Erst die spätere Verarbeitung der Bohnen entscheidet darüber, ob Sie in Form von Espresso oder Kaffee in der Tasse landen. Sowohl für die Zubereitung von Espresso als auch von Kaffee werden die gleichen Bohnen verwendet – Arabica- und Robustabohnen. Der italienische Name Espresso bedeutet „für den Gast zubereitetes Gericht“.

Der Espresso ist eine Kaffeezubereitungsart aus Mailand, die ursprünglich um das Jahr 1900 dazu erfunden wurde, um in Bars die Kaffeezubereitung schneller gestalten zu können. Espresso wird für gewöhnlich in dickwandigen, vorgewärmten und kleinen Tassen serviert – in der Regel mit einem Fassungsvermögen von etwa 40ml. Der Espresso wird sowohl gesüßt, als auch ungesüßt getrunken und oft zusammen mit einem Glas Wasser serviert. In Südeuropa ist Espresso die häufigste Zubereitungsart von Kaffee – besonders in Italien, Portugal und Spanien. Für eine Tasse Espresso – das entspricht etwa 25 ml des Getränks- werden durchschnittlich 42 Kaffee-Bohnen benötigt.

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Espresso ist aufgrund seiner langen Röstung bekömmlicher – Röstung

 

Der konkrete Unterschied zwischen Kaffee- und Espressobohnen liegt in der Dauer der Röstung der Kaffeebohnen im Rohzustand. Espressobohnen werden etwas weniger als 20 Minuten geröstet, während für die Produktion von Kaffeebohnen diese bei einer Trommelröstung lediglich etwa 13 Minuten geröstet werden. Espressobohnen sind rein äußerlich gesehen wesentlich dunkler als die Kaffeebohnen. Zudem verfügen die Espressobohnen für gewöhnlich über eine glänzende Oberfläche. Bei der Röstung treten die Fette und Öle, welche in der Bohne enthalten sind, an die Oberfläche. Wird die Röstung genau bei dem Punkt abgebrochen, wo diese Öle und Fette an die Oberfläche treten, bleiben die Bohnen glänzend. Werden die Bohnen länger geröstet, verdunsten diese Fette wieder und es bleibt eine dunkle, aber matte Oberfläche übrig. Da die Röstung der Kaffeebohnen kürzer ist, treten wesentlich weniger Öle an die Oberfläche, sodass diese Kaffeebohnen matt und hell sind. Espressobohnen enthalten zudem weniger Säuren als Kaffee. Je länger die Rohkaffeebohnen geröstet werden, desto mehr der darin enthaltenen Säuren werden abgebaut. Aus diesem Grund ist Espresso schonender für den Magen als Kaffee.

Kaffeerösterei Münchhausen in Bremen: Röstung fällt auf das Kühlsieb

Kaffeerösterei Münchhausen in Bremen: Röstung fällt auf das Kühlsieb

 

Unterschiede bei Mahl-Grad und Druck – die Zubereitung

 

Kaffee und Espresso unterscheiden sich aber nicht nur hinsichtlich der Röstung voneinander, sondern auch in der Zubereitung. Dabei wird Espresso unter einem besonders starken Druck zubereitet. So muss das Wasser mit mindestens 9 bar Druck durch das Kaffeemehl fließen, welches zuvor gepresst wurde. Aufgrund dieses hohen Druckes werden für die Espressozubereitung keine Papierfilter verwendet, da diese dem hohen Druck nicht standhalten könnten. Die sehr feinen Espressokörnchen sind sehr dicht zusammengepresst, sodass das Wasser ohne viel Druck kaum hindurchsickern könnte. Die Temperatur dabei muss zwischen 88 und 94°C betragen. Stattdessen wird für die Zubereitung von Espresso ein Sieb verwendet, welches die kräftig aromatischen Öle des Kaffees durchlässt und für einen hervorragenden Geschmack sorgt. Bei der Zubereitung von Kaffee hingegen wird kein künstlicher Druck benötigt. Zudem ist eine höhere Wassertemperatur nötig – zwischen 92 und 96°C.

Klassische Kaffeemühle

Klassische Kaffeemühle

Im Vergleich zum Kaffee muss der Espresso einen feineren Mahl-Grad aufweisen. Der Grund dafür ist der verkürzte Brühvorgang und der damit verbundene kürzere Wasserkontakt mit einer Zeit von 25 bis 30 Sekunden. Dadurch wird im Vergleich zur Kaffeezubereitung eine effektivere Extraktion der Substanzen erzielt. So werden bei der Kaffeezubereitung nur etwa 17% der Substanzen extrahiert, während es beim Espresso ca. 24% sind. So beträgt bei der Zubereitung von Kaffee die Kontaktzeit zum Wasser bis zu 6 Minuten, sodass aufgrund der längeren Wasserkontaktzeit auch mehr Koffein extrahiert wird. Das meiste Koffein enthalten türkische Mokkas.

Länger als 30 Sekunden sollte die Durchlaufzeit für einen Espresso nicht betragen, da sich sonst Bitterstoffe lösen. Bei einer zu kürzeren Durchlaufzeit hingegen schmeckt der Espresso fade.

 

Eine Tasse Kaffee beinhaltet mehr Koffein,  oder?

 

Koffein ist ein Alkaloid, welches als kristallines, weißes und geruchsloses Pulver mit einem bitteren Geschmack auftritt. Die Wirkung des Koffeins ist stimulierend und anregend. Koffein gehört zu den Substanzen mit aktiver pharmakologischer Wirkung und wird weltweit am meisten konsumiert. Nicht nur Kaffee enthält Koffein, sondern auch viele anderen Genussmittel wie Mate, Guaraná, Tee, Cola, Energydrinks und Kolanüsse. Zudem enthalten auch viele Schmerzmittel Koffein. Ist die entsprechende Menge an Koffein vorhanden, so findet diese anregende Wirkung schnell statt. Bei nur einem geringen Anteil von Koffein wird nur eine geringe bis gar keine Wirkung erzielt. Für die Wirkungsweise spielt jedoch nicht nur die Koffeinmenge an sich eine Rolle, sondern vielmehr auch die Art und die Zusammensetzung des Nahrungsmittels.

So enthält eine Tasse Espresso mit 25ml zwischen 25 und 30mg Koffein. Beim Latte macchiato und Cappuccino ist der Koffeingehalt jeweils so hoch wie beim Espresso, da beide Getränke jeweils einen Espresso beinhalten. Eine übliche Kaffeetasse nach dem Filteraufgussverfahren mit einer Bohnenkaffee-Menge von 125ml enthält zwischen 75 und 120mg Koffein.Auch ein entkoffeinierter Kaffee weist noch Restmengen an Koffein auf. So beträgt eine Kaffeemenge von 125 ml noch 1 bis 4 mg Koffein.

Der kräftigere Geschmack eines Espressos führt schnell zu der falschen Annahme, ein Espresso würde mehr Koffein enthalten als ein Kaffee. Tatsächlich enthält der Espresso nämlich weniger Koffein. Genaugenommen enthält eine Tasse Espresso etwa nur halb so viel Koffein wie eine Tasse Filterkaffee. Ein Grund für den geringeren Koffeingehalt ist die längere Röstung der Espressobohnen. Zudem beinhaltet eine Tasse Espresso gewöhnlich nur 25 bis 30ml Flüssigkeit. Auch wenn die Koffein-Menge im Espresso geringer als im Kaffee ist, so beträgt die Konzentration einen höheren Anteil. Das hat damit zu tun, dass das verwendete Kaffeemehl im Verhältnis zum Wasser anders ist. Vergleicht man also die gleiche Menge an Kaffee und Espresso, so ist der Koffeingehalt des Espressos höher. Geht man aber von den gewöhnlichen Genussmengen der beiden Getränke aus, so ist im Endeffekt der Koffeingehalt eines Espressos geringer.

Wer mehr Koffein aufnehmen möchte, der nimmt mit einer Tasse Filterkaffee etwa zwei bis drei Mal so viel Koffein zu sich wie mit einer Tasse Espresso.

An einem weiteren Beispiel lässt sich der Koffeingehalt in einem Espresso so verdeutlichen: Ein Liter Cola enthält so viel Koffein, wie fast 4 Espressi. Oder eine Dose Red Bull enthält so viel Koffein, wie drei Espressi.

Zudem unterscheiden sich Kaffee und Espresso sehr stark in ihrem Geschmack voneinander. Der Espresso ist wesentlich stärker und aromatischer im Geschmack im Vergleich zum Kaffee. Auch optisch lassen sich Kaffee und Espresso eindeutig voneinander unterscheiden. Ein guter Espresso verfügt über eine dichte goldbraune Crema. Diese Schaumschicht bildet sich aufgrund des hohen Wasserdrucks. In der Schaumschicht sind Aromen gespeichert, die sich sonst nach dem ersten Schluck schon verflüchtigen würden. Der Filterkaffee verfügt nicht über diese Schaumschicht.

 

Der perfekte Espresso

 

Ein guter Cappuccino fängt mit einem perfekten Espresso an!

Ein guter Cappuccino fängt mit einem perfekten Espresso an!

Das „Nationale Institut für den italienischen Espresso“ ist eine renommierte Vereinigung von Espresso-Experten. Für diese Experten ist klar, wie der perfekte Espresso aussehen, riechen und schmecken muss. Das absolute Muss für den perfekten Espresso ist die samtige Crema, die stabil und nussbraun ist und von hell ocker-braunen, fast orange-gelblichen Lichtreflexen durchzogen sein muss. Der perfekte Espresso riecht nach Noten von Früchten, Blumen, Schokolade und geröstetem Brot. All diese aromatischen Duftnoten vereint er auf eine besondere Art und Weise in sich. Der Geschmack des perfekten Espresso ist lang anhaltend, samt und rund.

 

Recherchequellen:

  1.  abendblatt.de hier
  2.  wikipedia.org hier
  3.  wdr.de hier

Bildnachweis:

Bild 1 & 2 Kaffee vs. Espresso | Espressoo =  By Takeaway (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons und Kaffee  = By Airbunny (Own work) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Bild 3: By Jürgen Howaldt (Own work) [CC BY-SA 2.0 de], via Wikimedia Commons

Bild 4: By Olga Filonenko (Flickr: Coffee mill) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons

Bild 5: By Sander van der Wel from Netherlands (A good cappuccino starts with a perfect espresso!!) [CC BY-SA 2.0], via Wikimedia Commons



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Kommentare

Bodo Möbs 19. September 2017 um 06:00

Hallo
kann man Espresso Kaffeebohnen auch für eine normale Tasse Kaffee aus einem Kaffeeautomaten
nehmen??


Team – Kaffeejunkie 19. September 2017 um 13:16

Hallo Bodo,

ja natürlich kannst du eine Esspresso-Bohne für deinen „normalen“ Kaffee nehmen. Hier kommt es natürlich auf dein persönliches Geschmacksempfinden und auf die Qualität der Bohne an.
Schau mal hier der Lavazza Cremoso zum Beispiel bildet die Basis für viele weitere Kaffeespezialitäten. Hier musst du dich einfach mal durchprobieren, ob du eine Sorte findest die dir geschmacklich liegt.


Rudi 30. Dezember 2017 um 15:43

Sehr aufschlussreicher und übersichtlicher Artikel, vielen Dank! Ich liebe meinen Lavazza auch, besonders den Espresso Super Crema. Klare Empfehlung meinerseits.

Liebe Grüße,
Rudi


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